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Meine Geschichte, von Anfang an
  

1 - 30.9.2013
Viktor Savoschenko und seine Frau Joanna haben ein Tierasyl in Lettland, in einen kleinen Dorf in der Nähe an der Grenze von Belarus, wo sie nun 95 Hunde und einige Katzen betreuen. Die meisten Hunde sind gross und alt. Das ganze Grundstück ist eingezäunt und die Hunde haben dort Freilauf.
Sie füttern auch die Strassenhunde und –Katzen. Ein Teil der Futterkosten werden durch Patenschaftsgebühre gedeckt aber nicht alle Hunde haben einen Paten und dazu kommen noch Kosten für den Tierarzt. Die täglichen Futterkosten für die Hunde sind etwa 90 Euro.

Meine Geschichte, von Anfang an ....
in Lettland war solche Situation, dass man sie misshandelte, sie wurden getötet und mit ihnen wurde alles Mögliche getan. Das war eine staatliche Struktur, es gab überhaupt keine Tierheime. Es gab ein spezialisiertes staatliches Unternehmen, das sich mit dem Fangen von streuenden Tieren beschäftigte. Die Menschen, die an diesem Unternehmen tätig waren, fangen die Tiere sehr fröh am Morgen (um 5 Uhr, um es keine Menschen sehen). Es gab dazu ein speziell ausgerüstetes Auto, wohin man die Tiere sammelte, die später mit dem Abgas vergiftet wurden. In das Auto wurden Hunde und Katzen gesteckt, und wenn es den Endpunkt (die städtische Deponie), erreichte, waren alle Tiere schon tot. Man musste sie nur in einen speziell gebildeten Graben ausladen, und der Traktor verschüttete sie mit der Erde.
Solche Situation gefiel mir nicht, und ich dachte nach, auf welche Weise ich diesen unglücklichen Tieren helfen könnte. Ich nachte unserem Bürgermeister folgenden Vorschlag: damit unsere Stadt Daugavpils zivilisiert aussieht, bat ich um die Erlaubnis ein Tierheim zu gründen, wo ich versuchte die Tiere nicht tцten, sondern für sie zu sorgen und ihnen Besitzer zu suchen. Es wurde mir erlaubt, aber danach kamen nach den Wahlen zur Macht im Stadtrat andere Leute.
Der Vertrag mit mir blieb aber in Kraft. Es wurden mir zweckmäßige Geldmittel zugewiesen – für Tierfutter, medizinische Behandlung, Kastration, Impfung der Tiere. Für solche Zwecke wie Bauarbeiten, Heizung, Beleuchtung und vieles anderes wurde aber kein Geld zugewiesen, und ich bekam dazu überhaupt keine Hilfe.
Ich musste selbst irgendwie auskommen. Der Vertrag mit mir wurde für 1 Jahr abgeschlossen. Im Laufe des Jahres gab es viele Besuche bei Veterinärärzten, die Tiere zu töten verlangten. Sie kamen in unser Tierheim, fotografierten die Tiere, und dann bekam ich Geldstrafen, weil sich die Tiere bei mir länger als vorgesehen (zwei Wochen lang) aufhielten. Die Höhe einer Strafe war 500 LVL.
Ich versuchte mit ihnen zu prozessiere, suchte nach Rechtsanwälten, die mir halfen. Kurz und gut, ich suchte Varianten und setzte meine Arbeit fort. Das gefiel aber unseren Behörden nicht, und die Situation wurde immer schlechter. Als mein Vertrag ablief, (damals hatte ich in meinem Tierheim 132 Hündchen und 41 Kätzchen) wurde es mir gesagt, dass es ein anderes Tierheim gegründet wird. Ich sollte 30 Hündchen und 20 Kätzchen auszuwählen, alle übrigen werden vernichtet. Ich fragte – warum solche Situation, warum muss ich auswählen, welche von den Tieren besser und welche schlechter sind, warum muss man die Tiere töten, sie alle sind gut und freundlich. Ich hatte viele kranke, blinde Tiere, viele von ihnen waren Kröppel. Aber auch sie wollen leben. Meiner Meinung nach ist das schlechte Leben besser als leichter Tod. Ich glaube, dass auch die Tiere mit mir einverstanden waren. Sie wurden gut gefüttert im Vergleich damit, was sie auf der Straße bekamen, wo sie überhaupt nicht gefüttert wurden, wo man für sie keiner sorgte, sie wurden nur mit Stöcken weggejagt und missbraucht. Bei uns in Lettland kann man nur dann ein Tier schützen, wenn sein Besitzer bekannt im Land ist. Dann kann er sein Tier verteidigen. Wenn aber nicht, so ist es nicht ausgeschlossen, dass man in ein Privathof Leute kommen und Tiere erschießen, wie es mit meinen Hündchen gemacht wurde, als ich hierauf das Lande umsiedelte. Und diese Leute bleiben unbestraft und lächeln nur. Sie denken, dass es eine Norm ist.
Als man einen neuen Vertrag unterzeichnen musste, habe ich alle Dokumente für einen Tender gesammelt und an den Stadtrat gebracht. Die Leitung hat mir gesagt, dass man keine Unterlagen braucht, es gebe keine Bewerber und deshalb sie glauben, dass es keinen Tender geben wird. Ich werde angestellt und werde auch weiter hier arbeiten können. Ich habe ihnen geglaubt, aber sie haben mich betrogen. Es wurde so gemacht, dass meine Dokumente zum Tender nicht entgegengenommen wurden. Als ich um die Verlängerung des Vertrages bat, wurde ich einfach gekündigt. Sie wollten meine Hündchen töten. Ich wandte mich aber zu einem Saeima-Deputierten - V.Lauskis. Er hat damals mich und meine Hündchen gerettet. Als er in Saeima war, waren die Hündchen verteidigt. Ich versuchte auf jederlei Art auszuhalten – erhielt die Hunde, suchte Räume und Futter. So dauerte es vom 1.September 2004 bis zum 12.April 2005. Ich fühlte, dass die Wahlkampagne geht zu Ende, Valdis Lauskis wird nicht zum Deputierten gewählt, und unsere Behörde haben beschlossen meine Tiere gewaltsam wegnehmen.
Einige Leute und der Wächter haben mir gesagt: „Sie kommen morgen, um Hunde wegzunehmen". Ich hatte keinen Ort, um sie zu verstecken. In der Nacht habe ich 18 Hündchen hinausgeführt und in meinem Elternhaus untergebracht. Ich selbst hatte schon dort 7 Hunde, da kamen noch 18 hinzu, also insgesamt 25 Hündchen. Es gab einen großen Skandal mit meinen Schwestern (ich habe zwei ältere Schwester).
Es wurde die Gemeindepolizei mit Gewehr herbeigerufen, und am 12.April kamen sie die Tiere wegzunehmen – ohne jegliche Dokumente, ohne jegliche Verordnungen, nur mit dem Gewehr. Sie kamen, richteten gegen mich die Flinte und sagten – mach auf, wir nehmen die Hunde. Ich erlaubte ihnen das nicht. Ich sagte: „Zeigen sie mir ein Dokument, dass sie die Tiere mitnehmen und dass alle Tiere am Leben bleiben. Sie kamen um 8:30 Uhr, das Dokument wurde nach 12 Uhr gebracht. In dem vom stellvertretenden Exekutivdirektor des Stadtrates Kononovs unterzeichneten Dokument war geschrieben, dass alle Tiere am Leben bleiben. Ich gab meine Einstimmung diese Tiere wegzugeben, hoffend, dass ich sie besuchen und kontrollieren werde, wohin man sie schickt und ob sie lebendig sind.
Am nächsten Tag ging ich zum Tierheim, wo alle meine Tiere gebracht wurden, aber mich ließen nicht ein. Neben dem Tierheim sah ich aber einen frisch vergrabenen Graben. Leute sagten mir, dass in den Graben getötete Tiere geworfen und mit einem Traktor vergraben wurden. Nach einem Tag drang ich heimlich (ich habe mich so angezogen, dass ich nicht erkannt wurde) in das Tierheim. Da fehlten 39 meine Hündchen. Dann wurde ich erkannt, die Wache jagte mich weg, und mehr hatte ich keine Möglichkeit das Tierheim zu besuchen. Über die Situation im Tierheim konnte ich nur durch andere Leute erfahren. Kurz gesagt, nur einige von meinen Hündchen haben Familien gefunden, der größte Teil von ihnen wurde getötet.
Ich suchte verzweifelt nach einem Ort, wo ich meine geretteten Hündchen unterbringen könnte.
In meinem Elternhaus, wo ich zusammen mit meinen 25 Hündchen wohnte, gab es einen echten Krieg, bis ich eine Tierfreigehege gebaut habe. Ein Mensch hat mit eine schriftliche Erlaubnis für die Pacht eines Teiles seines Grundstück hinter der Stadt für den Bau einer Tierfreigehege für Hunde gegeben, und ich habe dort diese Tierfreigehege gebaut.
Die Geschichte mit den Behörden wiederholte sich noch einmal. Wiederum kamen zu mit Veterinärärzte, prüften, wollten auch die übrigen Hündchen wegnehmen. Sie waren aber hinter dem Zaun, störten keinen, auch mit den Impfungen war alles in Ordnung. Dann ließen mich die Veterinärdienste in Ruhe.
So lebte ich bis meine Schwestern beschließen das Elternhaus zu verkaufen. Für meinen Teil, den ich vom Verkauf des Elternhauses erhalten habe, habe ich ein Grundstück auf dem Lande gekauft, wohin ich alle meine 25 Hündchen gebracht habe.
So ist die Lage bei uns in Lettland auch heute. Man kann mit Tieren alles nach Belieben tun.

Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: viktori (13.08.2013)
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